
Zitat von
Pathfinder
Was hat denn die Entfernung von Aufnahmen mit der Auflösung zu tun?
Die von dir erwähnten Ultra-Deep-Field-Aufnahmen sind nicht zwingend eine Frage der Auflösung, sondern eine Frage der aufgenommenen Wellenlängenbereiche, Belichtungszeiten sowie software-seitigen Nachbearbeitung, ohne die Hubble nahezu blind wäre. Solche weitreichenden UDF-Aufnahmen entstanden übrigens in teils Monate langen Belichtungsreihen verschiedener Wellenlängenbereiche mit Gesamtbelichtungszeiten von über zehn Tagen!
Man sollte sich vielleicht etwas optisches Grundwissen aneignen, bevor man Spekulationen betreibt. Viele von Hubbles spektakulären Aufnahmen entstehen nämlich nicht ausschließlich im Wellenlängenbereich des sichtbaren Lichts, sondern es kommen teils völlig andere Sensoren zum Einsatz, die solche Wellenlängenbereiche abdecken, welche eine höhere Auflösung ermöglichen.
Was die Wellenlänge mit der Auflösung zu tun hat, sieht man sehr gut im Zusammenhang mit der Steigerung der Speicherdichte zwischen einer DVD und der neuen Blueray-Disc. Der Spielraum der maximalen Auflösung im Bereich unseres sichtbaren Lichts variiert bereits um den Faktor 10! Allgemeinverständlich ausgedrückt hat blaues Licht wesentlich feinere Lichtstrahlen als rotes Licht und somit kann man feinere Stukturen abtasten.
Es kann sich also jeder leicht ausrechnen, was mit Hubbles Sensoren außerhalb unserer optischen Licht-Bandbreite alles möglich ist. Doch abgesehen vom Infrarotbereich nutzen uns diese Möglichkeiten bei Mondaufnahmen leider kein bisschen.
Der kleinste von Hubble abzubildender Winkel im sichtbaren Licht beträgt 0.03 Bogensekunden. Da die Auflösung des eigentlichen Foto-Sensors und die Vergrößerung der Optik des Hubble-Teleskop bekannt ist, lässt sich die minimale Detailgröße in Mondentfernung somit rechnerisch ermitteln. Demnach erfasst ein Pixel des Fotochips einen Bereich von circa 60 Metern Mondoberfläche. Damit lässt sich nunmal kein Mondlademodul oder andere Gerätschaften erblicken.