Größe und Masse des Universums berechnen

Für Hobbyastronomen, Sternengucker und Zweisteins.
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eRASA
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Registriert: So Aug 26, 2007 8:26 pm

Größe und Masse des Universums berechnen

Beitrag von eRASA »

Ausgehend von der Urknalltheorie, wonach das Universum aus einem (nahezu) singulären Punkt in endlicher Zeit (13,7 Mrd. Jahren) mit endlicher Geschwindigkeit (hubblekonstante) expandiert ist, muss das Volumen des Universums endlich sein. Es könnte vielleicht also heute schon einigen Astro-Freaks möglich sein, die Größe des Universums zu berechnen.

Wenn das Volumen bekannt ist, läßt sich damit sicher auch auf die Masse schlussfolgern.

Bitte nur ernstgemeine wissenschaftliche Antworten! Ich schreibe derzeit an einem Philosophischen Buch und brauche diese Zahlen. Idial wäre eine Arbeit auf die ich mich beziehen könnte.

Danke.

Pathfinder
Beiträge: 191
Registriert: Do Aug 23, 2007 11:30 am

Beitrag von Pathfinder »

Entschuldige, wenn ich mich einklinke, obwohl dir meine Antwort kaum bei deinem Buch weiterhelfen wird. Aber die Größe und Masse des Universums zu berechnen ist nicht nur unglaublich schwer, sondern meiner Meinung nach unmöglich und sinnlos.

Bisher gehe ich nämlich davon aus, dass wir weder die Ausdehnung noch das Alter unseres Universums überhaupt kennen. Das ganze Gequatsche von einem Urknall vor ca. 15 Milliarden Jahren ist in meinen Augen völliger Unsinn - Ausdehnungskonstante hin oder her! Wer nimmt sich eigentlich das Recht raus, bei einer Beobachtungszeit von wenigen Jahrzehnten bereits von einer Konstante zu sprechen und sie zur Berechnung des Alters und Größe des Universums einzusetzen? Ebenso die tiefen Blicke ins All (über 13 Milliarden Lichtjahre weit) und das was wir dort sehen ist für mich nicht einmal ein Indiz, welches sich zu irgendeiner Formulierung nutzen lässt. Das wäre nämlich genauso unwissenschaftlich, wie wenn man in einen Garten geht und durch verschiedene Versuche feststellt, dass die älteste Pflanze 100 Jahre alt ist und danach behauptet, dass es Pflanzen vielleicht seit circa 100 Jahren gibt. Außerdem ist nach den Beobachtungen von schwarzen Löchern und anderen Phänomenen nicht ganz unwahrscheinlich, dass die Materie ebenso reglmäßig andere Formen von Energie annimmt und/oder sich regelmäßig erneuert.

All dies macht eine Berechnug der Größe und Masse des Universums unmöglich. Zugegeben, die Thematik ist wirklich sehr philosophisch. Wünsche dir dennoch viel Stoff für dein Buch und lass uns bitte wissen, wann und unter welchem Titel es erscheinen wird.

PS: Unter folgendem Link geht man von jenen Annahmen aus, an die ich nicht glaube. Dort errechnet man eine Gesamtmasse von 1,44 × 10 hoch 53 [Kg]. Vielleicht hilft dir das weiter...
http://www.abenteuer-universum.de/kosmos/umasse.html

eRASA
Beiträge: 5
Registriert: So Aug 26, 2007 8:26 pm

Beitrag von eRASA »

Pathfinder hat geschrieben:Entschuldige, wenn ich mich einklinke, obwohl dir meine Antwort kaum bei deinem Buch weiterhelfen wird. Aber die Größe und Masse des Universums zu berechnen ist nicht nur unglaublich schwer, sondern meiner Meinung nach unmöglich und sinnlos.

Bisher gehe ich nämlich davon aus, dass wir weder die Ausdehnung noch das Alter unseres Universums überhaupt kennen. Das ganze Gequatsche von einem Urknall vor ca. 15 Milliarden Jahren ist in meinen Augen völliger Unsinn - Ausdehnungskonstante hin oder her! Wer nimmt sich eigentlich das Recht raus, bei einer Beobachtungszeit von wenigen Jahrzehnten bereits von einer Konstante zu sprechen und sie zur Berechnung des Alters und Größe des Universums einzusetzen? Ebenso die tiefen Blicke ins All (über 13 Milliarden Lichtjahre weit) und das was wir dort sehen ist für mich nicht einmal ein Indiz, welches sich zu irgendeiner Formulierung nutzen lässt. Das wäre nämlich genauso unwissenschaftlich, wie wenn man in einen Garten geht und durch verschiedene Versuche feststellt, dass die älteste Pflanze 100 Jahre alt ist und danach behauptet, dass es Pflanzen vielleicht seit circa 100 Jahren gibt. Außerdem ist nach den Beobachtungen von schwarzen Löchern und anderen Phänomenen nicht ganz unwahrscheinlich, dass die Materie ebenso reglmäßig andere Formen von Energie annimmt und/oder sich regelmäßig erneuert.

All dies macht eine Berechnug der Größe und Masse des Universums unmöglich. Zugegeben, die Thematik ist wirklich sehr philosophisch. Wünsche dir dennoch viel Stoff für dein Buch und lass uns bitte wissen, wann und unter welchem Titel es erscheinen wird.

PS: Unter folgendem Link geht man von jenen Annahmen aus, an die ich nicht glaube. Dort errechnet man eine Gesamtmasse von 1,44 × 10 hoch 53 [Kg]. Vielleicht hilft dir das weiter...
http://www.abenteuer-universum.de/kosmos/umasse.html


Hi Pathfinder,
ein dickes Dank für Deine Denkanstöße!

Das die Hubblekonstante gar nicht so konstant ist wie ursprünglich angenommen hab ich auch schon gehört, nur sehe ich diese Sache nicht ganz so "schwarz" wie Du. Wir leben in einer fantastischen Zeit - immerhin ist die Sensor/Satellittentechnik schon so weit, das man schon Aufnahmen fast vom Uhrknall selbst gemacht hat (http://map.gsfc.nasa.gov/index.html) (280000 Jahre nach dem BigBang) Diese Aufnahmen zeigen wie sich die Energie gerade zu Atomen "Kondensiert" hat. "Wenig" später entstehen die ersten Sonne & Galaxien.
Im Kapitel "Vom Urknall zum Menschen" meines Buches versuche ich möglichst fließend die entstehungsgeschiche des Universums bis hin zum Mensechen (einschließlich seiner Psyche) herzuleiten, und dafür fehlen mir halt noch ein paar Infos.

Danke für den Link das ist genau das was ich gesucht habe! Mir ist schon klar das diese Schätzzahlen gut möglich gleich um mehrere Größenordnungen danebenliegen können, aber darum geht es mir Primär gar nicht! Meine Philosophie ist kein statisches System sondern versteht sich als eine schrittweisen Annäherung an die Wahrheit, selbst wenn also die Frage nach Größe und Masse des Universums falsch gestellt ist das kein Beinbruch denn verbessern läßt sie (meine Evolutionsphilosophie) sich immer noch. Wichtig ist aber erstmal einen Anfang zu haben. Mein Buch wird "Denken über das Sein" heißen ist ca erst zu ca 30% fertig und Verlegen werd ichs wahrscheinlich nicht.

Ich werde aber irgendwann anfangen Teile davon in irgendwelchen Foren stellen um es immer mehr abzurunden.

Danke & Gruß
Ralf

shyfly
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Registriert: Mo Jan 07, 2008 3:48 pm

Beitrag von shyfly »

Ich hätte noch ein paar simple Prozentzahlen aus dem P.M.-Heft vom Juli 2007.

Demnach besteht das Universum aus:
-74% Dunkler Energie
-22% Dunkle Materie
-4% Atome

Die Zahlen basieren auf Daten vom Supernova Cosmology Projekt,welches auch herausfand, das die Ausdehnung des Universums sich beschleunigt. Ob die Ausdehnung konstant ist, kann man nach paar Jahrzehnten des Beobachtens wohl kaum feststellen.

Zum Urknall muss man betonen, dass es für viele Astronomen, Theoretiker u.s.w., ehrlich gesagt zur "Glaubenssache" geworden ist. Seit Einstein deuten alle mathematischen Berechnungen darauf hin. Den "Big Bang" gab es aber ob er Ursprung alles "Seins" ist, kann bezweifelt werden. Ich bin der Meinung, dass es irgendwas vor dem Urknall gab.

Motte
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Beitrag von Motte »

eRASA hat geschrieben:Wenn das Volumen bekannt ist, läßt sich damit sicher auch auf die Masse schlussfolgern.


Nein, lässt sich definitiv nicht, denn der größte Teil des Volumens des Universums besteht aus einem absoluten Vakuum das wiegt nunmal nichts.

Pathfinder
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Beitrag von Pathfinder »

Motte hat geschrieben:Nein, lässt sich definitiv nicht, denn der größte Teil des Volumens des Universums besteht aus einem absoluten Vakuum das wiegt nunmal nichts.


So definitv kann man das widerum auch nicht sagen, denn man hat aus vielerlei Messungen und Beobachtungen ziemlich genau bestimmen können, wie hoch die Anteile des Universums sind. Insofern könnte man sehrwohl Rückschlüsse auf die Masse ziehen bzw. diese einfach hochrechnen.

Ebenso ist nicht entgültig geklärt, ob das Vakuum wirklich masselos ist. In genauen Berechnungen zur Himmelsmechanik fehlen nämlich ganz entscheidene Massen, die es unbedingt noch zu erforschen gilt. Es ist eine der größten Herausforderungen der Astronomen, diese unbekannte Masse zu definieren. In dem, was wir als Vakuum sehen, vermuten sie teils so genannte Anti-Materie resp. Schwarze Energie.

mpes35
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Größe und Masse des Universums berechnen

Beitrag von mpes35 »

Ich will ja nicht zusätzlich verwirren, aber habt ihr nicht schon mal darüber nachgedacht, dass wir Menschen mit unseren bisher begrenzten Möglichkeiten noch kaum etwas über unser Universum wissen!? Wir wissen doch eigentlich nur, dass wir fast gar nichts wissen! Mal abgesehen davon, dass wir auf unserem eigenen Planeten immer wieder neue Urvölker in Wäldern vorfinden und überrascht sind wenn in der Tiefsee mal wieder ein neuer Riesenfisch zum Vorschein kommt, wissen wir über unseren Kosmos mal nicht vielmehr als nichts.

Unsere wesentliche Beförderungstechnik basiert immer noch auf dem Prinzip der Verbrennungsmotoren die am Anfang des Industriezeitalters erschaffen wurde und bis heute nur verfeinert (daher verbrennen wir ja auch unsere fossilen Brennstoffe), wir können bis heute nicht wirklich sichtbar machen was genau auf den meisten Planeten in unserem eigenen Sonnensystem vor sich geht. Einen Planeten in der Umlaufbahn einer fremden Sonne können wir nicht sichtbar machen und damit beobachten, sondern nur vermuten das er existiert weil wir geringfügige Abweichungen in der Rotation des Zentralsterns versuchen zu errechnen ! Bisher gibt es noch keine glaubwürdige Berechnung der Statik der großen Pyramide von Gizeh. Und ich könnte meine Liste endlos fortsetzen!

Alles was ich damit sagen will, ist, dass wir wohl kaum in der Lage sind das Volumen und vor allem die Beschaffenheit unserer Galaxie, des Weltraumes oder des Multiversums auch nur annähernd genau zu erfassen. All jene die dies vorgaukeln sind solche Hochstapler das einem wirklich nur übel werden kann.

Selbst wenn ich wohlwollend alle bekannte sichtbare Masse zur Grundlage einer Berechnung machen will und nur angenommen, die "dunkle Energie" entspräche 1:1 dieser sichtbaren, selbst dann könnte man nicht die Masse im Universum berechnen. Es ist nämlich schlicht nicht möglich zu sagen wieviel Masse die gesamten "Strings" die den Weltraum als Wellen und Teilchen gleichermaßen durchziehen in sich tragen. Jedes mathematische Modell ist hier schlicht zum scheitern verurteilt.

Ich will um Gottes willen nicht destruktiv sein, mich ärgert es nur unglaublich zu sehen, dass es einige Hochstapler in der Wissenschaft gibt, die sich mit Halb- und Nichtwissen dennoch in den bekannten Magazinen tummeln und noch Preise absahnen für Dinge die offensichtlich Schwachsinn sind.

pittiplatsch
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Beitrag von pittiplatsch »

@Pathfinder
Klasse, dem ist nichts mehr hinzuzufügen.

Zu den Glaskugelbesitzern mit Lizenz zur steuerfinanzierten Volksverdummung.
Nein ihr wisst nicht wie alt, wie schwer, wie belebt oder wie lange das oder die Universen sind, noch existieren werden, und/oder zusammen-oder auseinandergrissen werden.
Hauptsache erstmal seinen Dünnpfiff in den "Raum" werfen, und "Annahmen" als geben zu betrachten. :rolleyes:

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SKY
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Beitrag von SKY »

Um das Universum zu berechnen muss ich erst wissen welche Theorie du glaubst!

1. Big Bang und sonst nichts!
2. Universen in Blasen!
3. Multiversen!
4. Viele Dimensionen mit unzähligen Universen!
5. String Theorie!

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